Geschichte

eines der ältesten Werkstoffe des Menschen.
Die Entstehungsgeschichte von Glas:

 

Die Anfänge der Glasherstellung

Schon vor etwa 8000 Jahren benutzte der Mensch die aus der Glut der Lava entstandene Glaslava, den Obsidian (= natürlich vorkommendes Glas). Damals beherrschten sie noch nicht die Technik, das Glas auch selbst herzustellen. Stattdessen bearbeiteten sie Obsidian mit Steinkeilen, um scharfe Klingen und Spitzen zu fertigen.
Eines der ältesten von Menschenhand erschaffenes Glasstück datiert ca. 4000 – 50000 Jahre vor Christus wurde in Ägypten gefunden.
Schon um 1500 vor Christus kamen dort die ersten kleinen Glasgefäße auf. Sie wurden in der Sandkerntechnik hergestellt, indem ein Formkern aus Lehm in eine Glasschmelze getaucht wurde oder indem geschmolzenes Glas in einen Sandkern ausgegossen wurde. Die Farbgebung durch Beimischung von Metalloxiden war damals bereits bekannt.
Das älteste erhaltene Glasrezept entstammt der Tontafelbibliothek des assyrischen Königs Ashurbanipal (668 – 626 v.Chr) und enthält die Vorschrift zur Herstellung eines blauen Glases. Diese Keilschrift lässt sich etwa so übersetzen:
Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen,5 Teile Salpeter und 3 Teile Kreide – und du erhältst Glas.


 

 

 

 

 

 

 

 

Glasherstellung im Mittelalter

Erst im Mittelalter konnte sich in Mitteleuropa wieder eine nennenswerte Glasherstellung etablieren. In dieser Zeit kam es zur Herstellung von klarem Flachglas für Fensterscheiben und vom hochwertigen Farbgläsern für Kirche und Klöster. Zur Färbung des Glases wurden verschieden Schwermetallsalze zugesetzt. Diesen Kirchen und Klöstern ist es zu verdanken, dass die Arbeitsanweisungen über die Jahrhunderte nicht verloren gingen.
Im 14 Jahrhundert wurden auch die ersten Brillengläser gefertigt. Das Zentrum der Glasherstellung im Mittelalter war Venedig, wo die Glashütten schließlich auf die Insel Murano ausgelagert wurden, um ein Flüchten der Arbeiter und mit ihnen das Geheimnis der Glasherstellung zu verhindern. Das Verraten dieses Geheimnisses wurde zusätzlich mit dem Tode bestraft.


 

 

Glasherstellung 15. und 16. Jahrhundert

Vom 15. bis 17. Jahrhundert erreichte die Glasmacherkunst in Venedig ihren Höhepunkt, und zwar sowohl in der Glasherstellung im
Hüttenbetrieb als auch bei der Veredelung. Die Glaskünstler Venedigs nahmen manche Anregung aus dem islamischen Kulturkreis in ihre Arbeiten auf, und Syrische Emailmalerei wurde weiterentwickelt.
Der Gipfel venezianischer Glasmacherkunst war die Herstellung reinsten Kristallglases, das sich durch einen unnachahmlichen Glanz und absolute Farblosigkeit auszeichnete.